von Jens Klingner
Tore: 0:1 Wolf (21.), 0:2 Heinemann
(28.), 0:3 Wolf (30. FE), 1:3 (42.), 2:3 (47.), 2:4 Groschup (59.),
3:4 Do Duc (62. Eigentor)
Aufstellung: 1 Köppe – 2 Saalbach–
3 Enkerts - 4 Sporbert - 5 Do Duc– 6 Roeder (MK) – 7
N. Berger - 8 Lorenz (ab 57. Groschup)– 9 Müller (ab
46. Walter) – 10 Wolf - 11 Heinemann
So schön wie der Rückrundenstart auch war, so grausam
war dieses Auswärtsspiel bei der Spielgemeinschaft Löberitz/Salzfurt.
Von Beginn an nahmen die Thalheimer die Begegnung trotz mehrmaliger
Hinweise zu leicht. Man dachte es würde ein Spiel, wie jedes
andere gegen diesen Gegner (5:0 im Hinspiel und 5:1 im Testspiel).
Diese Spiele fanden jedoch auf Kunstrasen statt und nicht wie in
Löberitz auf einem sehr holprigen Geläuf. Lediglich dem
Kampfgeist in der Schlussphase und einer Umstellung in der Abwehr
war es zu verdanken, dass die Punkte wieder mit nach Thalheim genommen
wurden. Aber Sieg ist Sieg und so freute man sich am Ende auch über
die unverdienten 3 Punkte. Von Anfang an hatten die Thalheimer Probleme
im Defensivbereich. Zum einen, weil das Mittelfeld sehr schlampig
nach hinten arbeitete, und zum anderen weil die gesamte Abwehr einen
rabenschwarzen Tag erwischen sollte. Jeder hohe Ball in die Nähe
des Thalheimer Strafraums brachte Gefahr. So vergaben die Löberitzer
in der 5. Spielminute ihre beste Chance freistehend. Auf der Gegenseite
führten nur Einzelaktionen zum Erfolg. Vom sehr guten Zusammenspiel
in dieser Saison fehlte jede Spur. Zweikämpfe wurden nur halbherzig
bestritten und ungewohnte technische Mängel begleiteten das
Thalheimer Spiel. In der 10. Spielminute hatten die Thalheimer ihre
einzige Chance in der Anfangsphase, doch Nicolas Berger hob nach
Vorarbeit von Eddie Lorenz übers Tor. Vollkommen aus dem Nichts
fiel dann in der 21. Spielminute die Thalheimer Führung durch
einen schönen Freistoß von Dominik Wolf. Nur 2 Minuten
später hatten die Löberitzer den Ausgleich auf dem Fuß,
doch freistehend wurde der Ball über das Tor befördert.
Auf der Gegenseite setzte sich Rico Heinemann mit einer Einzelaktion
durch und sein abgefälschter Schuss landete unhaltbar zum 2:0
ins Netz. Wieder nur 2 Minuten später lief dann der beste Angriff
der Thalheimer. Nicolas Berger wurde sehr gut in die Tiefe geschickt,
setzte sich gut im 1-gegen-1 durch und konnte nur mit einem Foul
gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dominik
Wolf sicher. Damit ging es sehr glücklich mit einer 3:0 Führung
in die Pause. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Löberitzer
keinesfalls besser waren, jedoch durch ihr aggressives Zweikampfverhalten
den Thalheimer Spielfluss sehr gut zerstörten und durch individuelle
Fehler auch immer wieder zu Chancen kamen. Eine Besserung auf Thalheimer
Seite fand auch im 2. Durchgang nicht statt. Im Gegenteil. Es wurde
weiterhin fast jeder Zweikampf verloren gegeben und die Löberitzer
nutzten diesmal ihre Chancen (42., 47.) und verkürzten auf
2:3. Der im Mittelfeld schwach auftretende Rico Heinemann wurde
dann in die Abwehr gesetzt und der sehr unsicher agierende Abwehrspieler
wechselte ins Mittelfeld. Diese Veränderung sollte für
die 3 Punkte entscheidend sein. Rico Heinemann organisierte die
Abwehr und brachte Sicherheit in das Thalheimer Spiel, tja und Eric
Enkerts trieb immer wieder das Thalheimer Offensivspiel über
die rechte Mittelfeldseite an. Auch die eingewechselten René
Walter und Johannes Groschup verbesserten das Thalheimer Spiel.
Folgerichtig waren es auch die beiden, die den Sieg sicherstellen
sollten. René Walter setzte sich im Strafraum durch und zielte
in die lange Ecke, Johannes Groschup hielt den Fuß hin und
erhöhte auf 4:2. Allerdings hätte Johannes nur 1 Minute
später erneut treffen müssen, schoss aber aus kurzer Distanz
nur den Torwart an. Auf der Gegenseite schlug Huy Do Duc den Ball
nach einem Eckball unglücklicherweise ins eigene Tor (3:4 62.)
Das war es dann mehr passierte nicht. Die Thalheimer sind trotz
schwacher Leistung mit einem blauen Auge davon gekommen. Ein besseres
Team hätte den Thalheimern jedoch an so einem Tag keine Chance
gelassen. Trotzdem ein Lob an die Löberitzer die zumindest
verstanden das Thalheimer Spiel zu zerstören, auch wenn ihr
Angriffsspiel sicher noch stark verbesserungswürdig war.
Am kommenden Sonntag treffen die Thalheimer im Pokalhalbfinale
auf Kickers Raguhn, die gegen den Spitzenreiter Einheit Halle mit
nicht ganz legalen Mitteln knapp mit 1:2 verlor.
Einzelkritik:
1 Toni Köppe 2,5 gute Leistung rettete nach
der Pause mehrfach, sah aber bei Gegentoren nicht so gut aus
2 Leon Saalbach 3,5 wie gesamte Mannschaft mit
keinem guten Spiel
3 Eric Enkerts 3 in der Abwehr sehr schwach, im
Mittelfeld dann besser mit viel Gefahr über Außen
4 Björn Sporbert 3,5 passte sich der schwachen
Mannschaftsleistung an
5 Huy Do Duc 3,5 hat leider seine gute Form verloren,
sehr unsicheres Verhalten mit schwachem Stellungsspiel, unglückliches
Eigentor
6 Daniel Roeder 3,5 brachte viel zu wenig Bewegung
ins Spiel bewegte sich selber zu wenig, wenig Ballkontakte
7 Nicolas Berger 3,5 auch mit schwachem Spiel,
zu ängstlich im Zweikampf, kaum gefährliche Aktionen sehr
gut vorm 3:0, als er nur per Foul im Strafraum gestoppt werden konnte
8 Eddie Lorenz 3,5 schwaches Passspiel, zu wenig
Tempo, Vorteil: seine Schnelligkeit
9 Robin Müller 3,5 nahm sich zu sehr aus dem
Spiel, fehlender Wille sich ins Spiel zu kämpfen, nach knapp
einem halben Jahr Spielpause aber zu akzeptieren
10 Dominik Wolf 3 2 wichtige Tore, aber sonst unauffällig,
mit teilweise unnötigen Ballverlusten
11 Rico Heinemann 2,5 sehr schwaches Spiel im Mittelfeld,
aber sehr stark nach Umstellung in Abwehr, sehr gute Organisation,
gutes Stellungsspiel
12 René Walter 2,5 bereitete 4:2 sehr stark
vor, auch sonst anspielbereit, leider wie immer Probleme durch mangelnde
Schnelligkeit
13 Johannes Groschup 2,5 entscheidendes Tor, hätte
im Anschluss ein weiteres machen müssen, aber solide
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