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21.05. - 24.05.2010 Baltic-cup Polen
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von Jens Klingner
Reisebericht Baltic Cup 2010 in Kamien Pomorski
Anreise Freitag
Am 21. Mai 2010 startete unser Reisebus der Firma Heinrich mit insgesamt 37 Nachwuchsfußballern der D,C und B-Jugend der SG RW Thalheim, 4 Trainer/Betreuer, 9 Spielermuttis, 5 Spielervatis und einem Spieleropa, gegen 10:30 Uhr an die polnische Ostsee. Die Anspannung und Vorfreude war über die gesamte Fahrzeit spürbar. Um es vorweg zu nehmen, es sollte wohl keiner der mitgereisten diese Fahrt bereuen. Alle hatten ein spaßiges und interessantes Pfingstwochenende, bei dem unsere Lachmuskeln aufs äußerste strapaziert worden. Nach der Ankunft gab es zunächst ein paar organisatorische Unstimmigkeiten zwecks der Unterkunft, die aber recht schnell geklärt werden konnten. Nun bezogen zunächst unsere Jungs die Zimmer, anschließend durften sich die Erwachsenen „zuteilen“. Natürlich ging es nach der Ankunft zunächst einmal an den ca. 300m entfernten Sandstrand. Die Trainer Benze und Klingner baten unsere Jungs zum Rugbymatch. Das dieser Sport eine sehr harte Umgangsart verspricht versteht sich von selbst. Unser D-Junior Florian Böhme bekam dies mit einer „Backpfeife“ auch deutlich zu spüren und verletzte sich leicht an der Lippe. Den ersten Verrückten, der die 9° C kalte Ostsee testen musste gab es natürlich auch. Felix „Skip“ Teichert ein ehemaliger Thalheimer Junior, der inzwischen bei der B-Jugend des VFL Halle spielt, warf sich mutig in die Wellen des Meeres.
Beim anschließenden Abendessen wurde dann das Vorgehen am ersten Wettkampftag geplant. Um 23:00 war dann Nachtruhe, die natürlich von allen Beteiligten eingehalten wurde J .
1. Turniertag (Sonnabend)
Am Sonnabendmorgen baten die Trainer dann um 7:30 Uhr auf freiwilliger Basis zum morgendlichen Strandlauf. Ganze 18 Spieler folgten dieser Einladung und brachten die müden Beine in Bewegung.
Ein echtes Highlight sollte dann die Busfahrt zum Sportplatz werden. Mit unseren D-Jugendspielern kam man etwas vom richtigen Weg ab, und balancierte mit dem nun doch nicht gerade kleinen Reisebus durch enge Gassen. Das konnte ja nicht gut gehen. Ein knarksendes Geräusch umhallte das Businnere. Ein Straßenpfeiler bohrte sich ins Busheck und da standen wir nun. Was machen? Die polnische Polizei rufen? Soll das was bringen? Na ja, da wir pünktlich im Stadion erscheinen wollten, setzten wir die Reise per Marsch fort, während sich der Busfahrer mit der beheimateten Polizei verständigte und den zu Schaden gekommenen Pfeiler mit 50 € (?!) regulierte
Dann kam es zum ersten Wettkampftag. Bei den D-Jugendlichen sollten der jüngere 98er Jahrgang + 4 noch E-Jugendliche antreten. Zum Auftakt ging es gegen den FSV Oschatz aus Sachsen. Das Spiel wurde durch einen Treffer von Justin Scholz mit 1:0 gewonnen. Der 2. Gegner reiste nicht zum Turnier und das Gruppenspiel wurde mit 1:0 für unsere Jungs gewertet. Im 3. Spiel gab es für unsere Jungs dann die einzige Turnierniederlage. Verdient unterlag man dem späteren Turniersieger Pogon Barlinek I (Polen) mit 0:2. Im letzten Gruppenspiel ging es gegen Falkensee/Finkenkrug. Der Gegner glänzte hierbei besonders durch ihre raue Umgangsart. Unsere Jungs erkämpften sich gegen den körperlich überlegenen Gegner nach 0:1 Rückstand noch ein 1:1. Nico Stenschke vollendete einen sehenswerten Spielzug. Zudem hätte man noch einen Neunmeter bekommen müssen, aber na ja man will ja nicht jammern. Leider reicht es trotz nur einer Niederlage nur zum 3. Gruppenplatz und man trat Sonntag nur noch um die Plätze 9-12 an.
Am Nachmittag waren dann die C-Junioren dran. Die C1 stellte unsere Landesligamannschaft und zusätzlich noch Daniel Roeder, der bei unserer Mannschaft regelmäßig mittrainiert. Die C2 stellten 4 Spieler der Thalheimer C2, 3 Spieler der D1-Junioren, 2 Spieler der D3-Junioren und 3 B-Jugendliche, die alle im Thalheimer Nachwuchs bereits tätig waren.
. Für unsere C2 ging es in einer 5er Gruppe gegen Sandersdorf I (jüngerer Jahrgang) FSV RW Bad Schmiedeberg (Landesliga) FSV Havelberg 1911 (Kreisliga Stendal) und einen polnischen Vertreter.
Den Auftakt machten dann auch unsere C2-Junioren gegen den polnischen Vertreter. Nach dem Führungstor durch René Walter fing man kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Im 2. Spiel gab es dann eine Steigerung und unsere Mannschaft gewann durch 2 Eigentore, die durch Felix „Skip“ Teichert erzwungen worden gegen Bad Schmiedeberg mit 2:0. Auch Gruppenspiel Nummer 3 gewannen die Jungs mit 1:0. Gegner war der jüngere Jahrgang der SG Union Sandersdorf. Der goldene Torschütze war René Walter, der seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Damit war man bereits vor dem letzten Gruppenspiel der Gewinner in der Staffel und man würde am Sonntag also um die Plätze 1-3 spielen. Mit dem guten Gefühl im Rücken gewann man auch im letzten Gruppenspiel mit 2:0 gegen Havelberg. Wiederum René Walter und Max Koß erzielten die Tore.
Unsere C1 spielte in einer 4er Gruppe mit der SG Union Sandersdorf II (älterer Jahrgang), Dessauer SV 97 (Ligakonkurrent) und einem polnischen Team, dessen Namen ich nicht mehr beherrsche. Der spätere Turniersieger, unsere C1-Junioren mussten zum Auftakt gegen den älteren Jahrgang der Sandersdorfer ran. Dabei überzeugten unsere Jungs mit einer sehr guten Spielweise, am Ende blieb es aber beim 0:0, genau wie im 2. Gruppenspiel gegen Dessauer SV 97. Im letzten Gruppenspiel mussten unsere Jungs nun gegen die polnische Mannschaft mindestens 2:0 gewinnen um sich Hoffnungen auf den ersten Platz in der Staffel machen zu können. Nun fielen auch endlich die Tore. 2x Tom Machon sorgte für den verdienten 2:0 Erfolg. Damit hieß es Elfmeterschießen gegen Sandersdorf um den Gruppensieg. Die Thalheimer konnten dank zweier Paraden von Torwart Ludwig Stieler und dem entscheidenden Elfmeter von Tom Machon den Sieg einfahren. Natürlich wurde dieser Erfolg nun kräftig gefeiert. Unsere beiden C-Mannschaften und unsere „kleinen“ von der D-Jugend stimmten ein lautstarkes „Uffta“ an und man freute sich, dass beide C-Mannschaften im Finale um die Plätze 1-3 am Sonntag beteiligt waren.
Nach Wettkampftag 1 (Samstagabend)
Nachdem doch Kräfteverschleißenden 1. Wettkampftag ging es für die meisten zum abkühlen in die eisekalte Ostsee. Länger als ein paar Sekunden blieb man allerdings nicht im kalten Nass. Trockengerubbelt ging es nun zum Abendbrot, wo es bei Spagetti Bolognese eigentlich nur ein Thema gab. Wo schaut man das Championsleaguefinale. Eigentlich war alles geklärt, doch der festeingeplante Fernsehplatz fiel aus organisatorischen Gründen weg. Was nun? Schließlich verteilte man sich an verschiedenen Orten um das Finale doch noch zu sehen. Ein großer Teil blieb auch im hauseigenen Gebäude und bevorzugte es eine Runde Tischtennis zu spielen, oder in gemütlicher Runde den Tag ausklingen zu lassen. Nicht die schlechteste Idee, wie man im Nachhinein aufgrund des doch enttäuschenden Finalspiels erfahren sollte. Pünktlich 23:00 Uhr war dann wieder Bettruhe angesagt. Na zumindest für unsere Jungs. Für die Eltern und Betrreuer gab es noch eine fröhliche Gesprächsrunde bei der mal wieder viel gelacht wurde.
Vor Wettkampftag 2 (Sonntagmorgen)
Auch der Sonntagmorgen zeigte sich zunächst wieder einmal von seiner kühlen Seite. Wiederum um halb 8 starteten 27 Spieler und 3 Betreuer zum morgendlichen Volleyballturnier. Bei schwierigen Windverhältnissen und weniger für diese Sportart passende Bälle (Gummibälle) gestaltete sich das Turnier eher dem Zufall, als der wirklichen Stärke. So landeten am Ende alle Teams Siege und Niederlagen und Gewinner und Verlierer gab es nicht. Dann ging es zum Frühstück, um sich für den Finaltag zu kräftigen.
Wettkampftag 2
Los ging es wieder einmal für unsere „Kleinen“. Dieses Mal unfallfrei fand man den Weg ins Stadion. Bereits am Vortag stand fest, dass es noch 3 Spiele für unser Team gibt, um sich zwischen den Plätzen 9-12 einzuordnen. Erster Gegner war das Team von LOK Erfurt. Gegen die körperlich überlegenen Thüringer reichte es am Ende nur zu einem 0:0 Unentschieden. Im zweiten Spiel gegen GW Berbersdorf tat man sich erneut sehr schwer, klar überlegen brauchte es doch ein Treffer kurz vorm Ende der Begegnung um mit 1:0 als Sieger den Platz zu verlassen. Justin Scholz war der Torschütze. Gegen den polnischen Vertreter Korona Stuchowo gab es dann nochmals ein 0:0 und damit belegte man am Ende einen zufriedenstellenden 10. Platz mit 3 Siegen 3 Unentschieden und einer Niederlage.
Im Finale der C-Junioren ergab der Spielplan ein Aufeinandertreffen beider Thalheimer Teams zum Auftakt. Nachdem man sich Gegenseitig als Willkommensgruß einen Thalheimer Schal als Geschenk überreichte ( J ) startete das Spiel. Chancen gab es auf beiden Seiten, doch ein Treffer sollte nicht fallen. Bereits nach 13 Minuten (eig. 15) pfiff der polnische Schiedsrichter ab. nun hieß es also für beide Teams in den Spielen gegen Piesteritz sich für die Plätze 1-3 zu qualifizieren. Komischer Weise fanden beide Spiele auf dem zweiten Platz im Stadion und damit nicht vor der Tribüne statt. Unsere C2 eröffnete gegen Piesteritz und zog sich sehr gut aus der Affaire. Durch ein Freistoßtor von Felix „Skip“ Teichert und einigen guten Paraden von Schlussmann Marc Schmidt gewann man glücklich aber nicht unverdient mit 1:0. Damit stand fest, dass der Turniersieger aus Thalheim kommen würde. Blieb nur die Frage ob C1 oder C2. Bei einem 1:0 Sieg der C1 gegen Piesteritz hätte das Elfmeterschießen entscheiden müssen. Und recht schnell stand es dann auch 1:0 durch Jan Rühl. Doch die Thalheimer legten nach. Tim Fiedler erhöhte auf 2:0. Selbst der Anschlusstreffer der Piesteritzer hinderte die C1 nicht am Turniersieg. Zwar sicher kurzzeitig enttäuscht, dass es nicht für den Turniersieg reichte freute sich die C2 zusammen mit der C1 über die tollen ersten und zweiten Plätze. Nach der lautstarken Siegerehrung und dem anschließenden Gruppenfotos feierte man die Rückfahrt ins Mannschaftsquartier. Der Reisebus wurde kurzerhand in einen Partybus umgestaltet.
Sonntagabend
Zur Belohnung für eine super Leistung wurde das „normale“ Abendessen gecancelt und die Jungs wurden zum gemeinschaftlichen Pizzaessen vom Betreuerstab eingeladen. Leons Opa schnappte sich die Jungs, suchte sich eine schöne Pizzeria und die Jungs ließen es sich satte 2 Stunden schmecken. Die Eltern bevorzugten den Grillimbiss bei leckerem Schaschlik oder Fisch. Das ein oder andere Bierchen und ein furchtbares Lokalgetränk namens „Büffelwiese“ wurden nun natürlich auch geleert. Nun wurden sämtliche Themen in geselliger Runde „aufgearbeitet“, ein Betreuer wurde kurzerhand adoptiert J und natürlich wurden die Lachmuskeln mal wieder bis stark gefordert. Gegen 22:30 Uhr fand man sich dann wieder im Schlafquartier ein und richtete es sich zunächst vor dem Gebäude gemütlich her. Unsere Jungs fanden sich in den verschiedenen Zimmern wieder und diskutierten emsig über ihre Erlebnisse. Leider spielte das Wetter nicht mit. Ein starker Wind und damit verbundene Meereskühle machten den Freiluftplatz vorm Gebäude sehr ungemütlich und man zog in ein Zimmer um, wo bis in den frühen Morgenstunden jede Menge Witze erzählt wurden und das Lachen kaum ein Ende fand. Aber auch bei den Jungs war noch lange nicht Bettruhe angesagt. Um 0:30 startete ein Pokerturnier mit 2 Vorrunden. Um es vorweg zu nehmen – das Turnier wurde natürlich nicht zu Ende gespielt. Gegen 4:30 Uhr fanden sich dann auch die letzten müden Geister in ihrem Schlafgemach wieder.
Montagmorgen – Abreisetag
Nachdem die Koffer gepackt und die Mäuler gefüttert waren startete man um 9:30 Uhr auf gen Heimat. Die stolz errungenen Pokale fanden ihren Platz auf dem Armaturenbrett des Reisebusses. Die letzten Tage wurden analysiert und die letzten Zloty wurden an einer Tankstelle in Polen zumeist in Getränke oder Mitbringsel umgesetzt. Die Busfahrt endete nach mehreren kleinen Staus um ca. 16:00 Uhr in Thalheim und man war froh nach doch drei kräftezerrenden Tagen wieder auf heimischen Boden gelandet zu sein.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass es sich gelohnt hat die Reise auch in diesem Jahr wieder durchzuführen. Zwischen Spielern, Eltern und Betreuern herrschte eine wohlfühlende Harmonie und der sportliche Erfolg stimmte bei allen 3 Teams zusätzlich. Ein tolles Erlebnis, dass im nächsten Jahr gern wiederholt werden kann.
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