Rot-Weiß Thalheim schockt Erzgebirge Aue, Lok Leipzig und TeBe Berlin
„Wo kommt ihr denn her?“ war die meist gestellte Frage beim top besetzten Hallenfußball-Turnier für E-Junioren des FC Sachsen Leipzig und SV Tresenwald Machern am 23.01.2011 um noch eins drauf zu setzen: „Ein paar eurer Spieler nehmen wir gleich mit.“ Vor allem die Trainer des FC Erzgebirge Aue trauten ihren Augen kaum, als ihre Jungs im Halbfinale den Thalheimern mit 0:1 unterlagen und mit dem kleinen Finale vorlieb nehmen mussten. Aber chronologisch.
Thalheim musste in dem mit erstklassigen Teams besetzten Turnier in der „Todesgruppe“ ran. Gleich im ersten Spiel sollten die bekanntlich sehr guten Berliner Jungs von TeBe Berlin die Rot-Weißen herausfordern. „Nur keine Klatsche gleich im ersten Spiel“, waren die Gedanken von Thalheim-Coach Ulf Saborofski, aber weit gefehlt, seine Jungs hielten super dagegen und gingen in Führung. TeBe war geschockt – „Thalheim, wer ist Thalheim?“. Rot-Weiß ließ kaum Chancen zu, stand hinten sicher und fuhr den ersten Dreier ein. Im zweiten Gruppenspiel wartete Traditionsklub 1.FC Lok Leipzig, wieder ein Großer, mit vielen Talenten gespickter Verein. 3:0 fegten die Thalheimer den Kultklub aus der Messestadt aus der Halle, ohne nennenswerte Gegenwehr. Damit war der Einzug ins Viertelfinale bereits nach zwei Spielen perfekt. Im dritten Gruppenspiel siegten die Junior-Kicker mit 1:0 über den FC Eilenburg. Maximale Punktausbeute und ohne Gegentor, das hätte niemand gedacht. Viel eindrucksvoller war jedoch die Spielweise des Underdogs, die sie zum Publikumsliebling werden ließen.
Die Spielvereinigung Torgau/Hartenfels war auf dem Weg ins Viertelfinale ein unbequemer Gegner, der in der knapp bemessenen siebenminütigen Spielzeit immerhin mit 4:0 bezwungen wurde. Und dann wartete das mit viel Spannung erwartete Halbfinale gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. Die Auer, in ihrer Spielweise den Thalheimern sehr ähnlich, mit vielen kleinen, quirligen, technisch perfekten Spielern, wollten unbedingt den „Pott“ holen. Hatten sie doch zuvor mit dem FC Rot-Weiß Erfurt einen heißen Titelanwärter bereits aus dem Turnier verbannt. Doch die Thalheimer Jungs waren ein Tor besser und zogen ins Finale ein. Dort wartete mit dem BFC Dynamo ein früherer „Serienmeister“ mit immerhin einem Stern auf der Brust. Die Halle bebte und es fehlten ein, zwei Minuten, dann wäre die Sensation perfekt geworden. Alle Fans peitschten die kleinen Thalheimer nach vorn. Am Ende reichte es aber nur zu einem 2:3 und Rang zwei. Die ersten Gegentore erst im Finale kassiert und den Hauptstädtern einen heißen Tanz geliefert. Das ist ein Achtungserfolg, der die Leistungszentren von TeBe Berlin, FC Rot-Weiß Erfurt, FC Erzgebirge Aue, FC Sachsen Leipzig, BFC Dynamo und 1.FC Lok Leipzig aufhorchen ließ, was da beim FC Rot-Weiß Thalheim für Talente kicken. Keeper Yannick Demirtas wurde obendrein zum besten Torwart des Turniers gewählt. Logische Konsequenz, kassierte er doch die wenigsten Treffer aller Teams.
Der eine oder andere Spieler dürfte sich hier erneut seinen Platz in den Notizblöcken der Scouts erspielt haben. Die Rot-Weißen erwarten jetzt einige lukrative Freundschaftsvergleiche gegen überregionale Teams, was der Entwicklung der Spieler sehr förderlich ist, freute sich Coach Ulf Saborofski. Zuvor geht es jedoch am 20. Februar zur Hallen-Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalt nach Magdeburg, wo mit dem 1.FC Magdeburg und dem Halleschen FC zwei weitere Leistungszentren warten.
Ulf Saborofski |