Zwei Traumtore versöhnen
von Holger Bär
Die SG Rot-Weiß Thalheim nagt nach dem Heimsieg gegen den Nietlebener SV Askania nun bereits an der Vierzigpunktegrenze. "Die Mannschaft möchte zum Ende gern noch eins, zwei Plätze gutmachen", umreißt Ronald Lochmann das Saisonziel. Das Mittelfeld der Landesliga Süd steht kompakt und nur wenige Punkte getrennt beieinander, so dass bei zwei Spielen nur noch geringe Verschiebungen möglich sein werden. Thalheims sportlicher Verantwortlicher sah beim 5:2 seiner Rot-Weißen eine mäßige Partie gegen einen Gegner, welcher nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt besitzt. Eine tolle Anfangsviertelstunde sowie hinten heraus zwei Traumtore von Kai Tkalec versöhnten die knapp 100 Zuschauern letztlich. Verschätzte sich Oliver Bauer in der Defensive der Platzherren gleich beim ersten Gästeangriff, so traf Nabil Daouri passend zur Tabellensituation nur den Innenpfosten. Torwarttrainer Steffen Fritzsche stand diesmal zwischen den Stangen und konnte den abspringenden Ball aufnehmen. Ein Abwurf sowie ein weiter Ball auf Dan Lochmann ließen den Thalheimer Stürmer zur Grundlinie ziehen. Dessen Eingabe versenkte Tim Jonietz am zweiten Pfosten zum 1:0 (2.). So eng lagen Freud und Leid beieinander. Der Platzherr gelangte nun fast im Minutentakt zu zählbaren Chancen. Christoph Römling band über rechts kommend zwei Gegenspieler. Seinen Querpass verwandelte Lochmann von der Strafraumgrenze zum 2:0 (14.). Dem nicht genug schlug Frank Berger einen Freistoß von der Mittellinie in Richtung Nietlebener Strafraum. Jonietz stieg am höchsten und legte sofort nach (3:0/16.). "Hier musste man nun Angst um die Nietlebener haben", glaubte Ronald Lochmann von aussen die Dinge betrachtend. Es kam anders. Diesmal schlug Askania den Ball weit ins Zentrum. Der Ex-Thalheimer Ringo Trost-Robert- von Körpergröße und Sprungkraft nicht als Kopfballungeheuer bekannt- köpfte am herauseilenden Fritzsche vorbei zum 3:1-Pausenstand ins Netz (26.). Thalheim schien mit Wiederbeginn bemüht, sollte aber den Drang und die Linie der ersten Viertelstunde nie wieder erlangen. Als Daouri von links quer zur Sechzehnmeterlinie zieht, zwei Verteidiger düpiert und einfach mal draufhält, lag der Ball zum 2:3-Anschluss im Thalheimer Tor (65.). Der Vorsprung schien dahin. Dann kam die Zeit von Tkalec, der wie Lochmann sagt, "gegen Nietleben immer doppelt trifft". Selten jedoch erzielte er zwei so sehenswerte Tore, und das in einer Begegnung. Marcus Jeckels Flanke von der rechten Seite versenkte der Thalheimer per Fallrückzieher aus zehn Metern (4:2/79.). Danach legte Geburtstagskind und Kapitän David Miertsch den Ball aus dem Mittelfeld mit weitem Schlag in den Strafraum. Tkalec war zur Stelle und nahm den Flugball volley. Seine Abnahme segelte vorbei an Keeper Christian Kersten zum 5:2-Endstand ins Netz (86.).
Die Thalheimer hegten aufgrund der parallelen Anstöße in Sandersdorf und Bitterfeld im Vorfeld den Gedanken, die Partie auf Freitagabend zu verlegen. Sieben Tore sowie die Musterbälle eines Kai Tkalec hätten der Theorie der Verlegung und damit einer größeren Kulisse recht verliehen.
|