Spielbericht

von Holger Bär

Lochmann machte den Unterschied

Noch im Hinspiel sorgte ein Ron Peters für das 1:0 gegen Aufsteiger und Namensvetter Rot-Weiß Alsleben. Kurze Zeit darauf sollte der agile Blondschopf für lange Zeit verletzungsbedingt ausfallen und in der Thalheimer Offensive ein großes Loch hinterlassen. Das war am 1. Oktober des Vorjahres. Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr später wurde Peters am Samstag in Alsleben für Kai Tkalec eingewechselt und bekam seine ersten Minuten Spielzeit nach Monaten des gezwungenen Zusehens (82.).

Artan Isufi- bereits Ende der 90er Jahre stürmender Vollstrecker des damaligen Landesligateams vom VfB Neugattersleben- erlegte die Thalheimer im Hinspiel mit dem frühen 2:1-Siegtreffer im Sportpark (51.). Der Albaner hat das Toreschießen nicht verlernt, traf diesmal wenn auch nur vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschluss (40.). Im Mittelpunkt stand auf dem Alslebener Sportplatz an diesem grauen letzten Märztag jedoch ein anderer Stürmer. Genau wie der Wind, so fegte auch Thalheims Dan Lochmann mit voller Entfaltung durch die Abwehrreihen des Gastgebers und sollte sich selbst sowie den mitgereisten Fans mit allen fünf erzielten Toren einen unvergesslichen Nachmittag bereiten. Von Sonnenschein bis Schnee- und Hagelschauer hielt das Wetter alles bereit. Die beiden letzten Spiele brachten Thalheim vier Punkte. "Eine Miniserie- man muss aus allem etwas Positives ziehen", sieht nicht nur Ralf Saalbach einen klaren Aufwärtstrend in der Mannschaft. "In der Fremde haben wir mit sieben Punkten aus drei Spielen in der Rückrunde noch nicht verloren, sollten deshalb das kommende Derby gegen Bitterfeld zum Ausärtsspiel deklarieren", so der Thalheimer Fußballchef ironisch. Nach Trainingsverletzungen von Mario Werner und Dan Lochmann stand am Donnerstagabend nicht fest, ob beide Stürmer überhaupt einsatzfähig schienen. Letzterer lief in der Grundformation auf und attackierte mit den Kollegen von der ersten Minute an die Defensive des Gastgebers. Seinen Gegenspieler verladend und aus knappen sechzehn Metern mit dem schwächeren rechten Fuß treffend (0:1/10.) hatten Lochmann und Kollegen zuvor bereits drei nahezu einhundertprozentige Einschusschancen vergeben. Ein Missgeschick der Alslebener Innenverteidiger brachte Stürmer Lochmann den zweiten Erfolg. Alslebens letzter Mann köpfte einen langen Ball mit dem Willen zur Klärung direkt an den Kopf seines Vordermanns. Lochmann nutzte die unfreiwillige Vorlage (0:2/30.). Als Tom Gilbricht dann im eigenen Sechzehner zu intensiv zu Werke ging, zeigte Schiedsrichter Christoph Bäck unmissverständlich auf den Punkt. Der Albaner Isufi vollstreckte zum Halbzeitstand von 1:2 (40.). Eine Kopie des 0:1 brachte erneut ein langer Ball, mit welchen Lochmann im Rücken besser klarkommen sollte als die Gästeverteidigung, welche den weiten Schlägen entgegenblickte. Thalheims Nummer elf wand sich erneut um seinen Bewacher und versenkte flach ins Eck (1:3/57.). Als Alslebens Sebastian Horner auf und davon ging und zum vermeintlichen Anschluss vollendete (62.), pfiff ihn Bäck zurück. Der Stürmer hatte sich den Ball mit gestrecktem Bein über dem Schlappen von Thalheims Verteidiger Marcus Jeckel ergattert, was der Referee erkannte und zurückpfiff. Ein Dribbling von rechts in den Strafraum und ein platzierter Schlenzer erhöhten Lochmanns Tageskonto beim 1:4 auf vier Tore (66.). Die Sache rund machten Alslebens Torwart Markus Selent und seine Vorderleute, welche den Ball zu sorglos in den eigenen Reihen zirkulieren ließen. Mit vier Toren noch nicht satt war Lochmann erneut zur Stelle, stibitzte das Leder und sagte mit dem 1:5-Endstand ein weiteres Mal danke (84.). "Es sieht so aus, als würden die Rädchen so langsam ineinandergreifen", hofft Fußballchef Saalbach auf einen versöhnlichen Endspurt. Sechs Trainingseinheiten und die Osterpause trennen die Thalheimer vom Derby gegen Bitterfeld, welches leider nicht zum Freitagsflutlichtspiel reifte und damit einigen Fußballern der Region vorenthalten wird. Mit Kapitän Maik Zimmermann und eben Ron Peters wird der Konkurrenzkampf bei deren Zustoßen noch weiter erhöht werden.