Leon Schmökel und Til Krüger zeigen es den Großen
Unsere D1 erobert mit 7:2-Erfolg über Grün-Weiß Piesteritz Platz 2
Ein fast perfektes Spiel lieferte unsere D1 heute zu später Stunde um 17.30 Uhr im Thalheimer Sportpark gegen den erwartet schweren Gegner Grün-Weiß Piesteritz ab. Fast perfekt, weil mit Piesteritz eine Mannschaft in Thalheim gastierte, die sich nicht hinten reinstellte und mit ihren spielstarken Akteuren stets versuchte, das rot-weiße Tor anzuvisieren. Und dass so ein Gegner durch seine unermüdliche Spiellust auch immer wieder Fehler provoziert ist normal.
Unsere Mannschaft war durch das „Ins-Offene-Messer-Rennen-Spiel“ gegen Union Sandersdorf (2:6) vor drei Wochen gewarnt und begann, wie es im Fußballjargon so schön heißt, mit der „Kontrollierte-Offensive-Taktik“, die sich jedoch schnell in eine Kontertaktik wandelte, weil Piesteritz anfangs versuchte, enorm viel Druck aufzubauen. Doch alle Thalheimer hatten in der Spielbesprechung genau hingehört und erfüllten ihre Defensivaufgaben fast zu hundert Prozent. Die beiden Außenverteidiger Nick Robner und Leon Pohl störten ihre flinken Gegenspieler effektiv und ließen kaum eine Flanke, geschweige denn einen Torschuss zu. Paul Mues, einmal mehr der Denker und Lenker auf der zentralen Position lief die Lücken gut zu und dirigierte seine Mitspieler in die richtigen Positionen, um seinerseits gescheite Pässe auf Fabrice Hartmann und Til Krüger zu spielen. Erik Steeger, der Staubsauger vor der Abwehr, ein Kämpfertyp vor dem Herrn heftete sich wie eine Klette an die Fersen seiner wechselnden Gegenspieler und zerstörte oft den Angriffsfluss der Grün-Weißen, indem er den Ball eroberte. Und im Tor wachte Yannick Demirtas, der nicht nur als Keeper überzeugte, als er im ersten Durchgang einmal großartig parierte und damit die „Null“ für sein Team festhielt. Nein, in Ballbesitz war Yannick der achte Feldspieler und leitet die Angriffe seiner Mannschaft einmal mehr mit klugen Pässen ein. Das Herz des Spiels waren an diesem Tag Fabrice Hartmann und Til Krüger, die ein enormes Laufpensum an den Tag legten und die schnellen Gegenangriffe unserer Jungs einleiteten. Als Center wartete in der zentralen Angriffsposition Max Mrosek, wenigstens einer, der mit seiner Größe an die zwei Großen der Piesteritzer heranreichte. Max riss mit seinen Antritten Löcher in die Piesteritzer Abwehr, in die Fabrice Hartmann und Till Krüger stießen und ihrerseits immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten.
Schon in der dritten Minute ging das Trainerkalkül der Rot-Weißen auf. Einen Schuss von Max Mrosek ließ der gute Piesteritzer Schlussmann Constantin Falk nur prallen. Til Krüger war zur Stelle und staubte zur vielumjubelten Thalheimer Führung ab. Zwei Minuten später war wieder der flinke Flitzer Til Krüger zur Stelle und erhöhte auf 2:0. In der 18. Minute fasste sich Fabrice Hartmann ein Herz. Sein Hinterhaltschuss wurde noch abgefälscht und somit unhaltbar für Falk. Da stand´s schon 3:0 und Piesteritz wirkte geschockt. Damit hatte keiner gerechnet, auch der Thalheimer Anhang nicht. Die Rot-Weiß-Defensive stand wie eine Mauer und nach vorne ging die Post ab. Unsere Jungs erspielten sich noch weitere hochkarätige Chancen, die schnell ein noch deutlicheres Ergebnis ermöglichten. Aber Keeper Falk und seine Vorderleute konnten schlimmeres verhindern. Auf der Gegenseite musste Rot-Weiß-Schlussmann Yannick Demirtas einmal beherzt eingreifen, als Grün-Weiß-Stürmer Hannes Bormann frei vor dem Thalheimer Tor auftauchte. Die „Null“ stand bis zur Pause und darüber hinaus. Sie fiel erst in der 43. Minute, als unser Verteidiger Leon Schmökel das Leder ins eigene Tor beförderte, das zuvor von Piesteritz´ Marcus Niemitz aus spitzem Winkel gefährlich in den Strafraum gezirkelt wurde.
Piesteritz wollte die Wende mit aller Macht. Die Chancen dafür standen nicht schlecht, mussten die Thalheimer doch im zweiten Durchgang auf ihren verletzt ausgeschiedenen Center Max Mrosek verzichten. Ausgerechnet der kleinste Thalheimer Nick Robner sollte es auf dieser Position mit seinen schnellen Hakendribblings richten. Aber auch „Nicki“ verletzte sich bei einem Zusammenprall und musste aufgeben. Für ihn kam der nächste E-Junioren-Kicker auf diese Position. Und der heißt Leon Schmökel, ist 2002 geboren und ein großes Talent. Von diesem Zeitpunkt standen bei den Thalheimern fünf E-Kicker und drei D-Kicker auf dem Feld. Und die machten ihre Sache weiterhin richtig gut. Postwendend stellte der eingewechselte Leon Schmökel den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Besser noch. Vier Minuten später erhöhte Leon auf 5:1. Piesteritz kam acht Minuten vor dem Ende noch einmal auf 2:5 ran, aber wiederum im Gegenzug köpfte Til Krüger mit seinem dritten Treffer nach Paul-Mues-Freistoß zum 6:2 ein. Den Schlusspunkt unter eine hervorragende Mannschaftsleitung setzte Leon Schmökel nach klasse Vorarbeit von Til Krüger. Damit eroberte sich die mit Abstand jüngste Landesligamannschaft in Sachsen-Anhalt den zweiten Tabellenplatz hinter Dessau 05. Ein Zwischenergebnis, auf das die Jungs stolz sein können.
Ali bi-Páss
Thalheim spielte mit folgender Aufstellung: Yannick Demirtas - Leon Pohl, Paul Mues, Nick Robner (44. Leon Schmökel) - Erik Steeger - Til Krüger, Fabrice Hartmann - Max Mrosek (31. Wilhelm Hautmann)
Tore: 1:0, 2:0 Til Krüger (3., 5.), 3:0 Fabrice Hartmann (18.), 3:1 Leon Schmökel (43. Eigentor), 4:1, 5:1 Leon Schmökel (45., 49.), 5:2 Mayden Rechner (52.), 6:2 Til Krüger (53.), 7:2 Leon Schmökel (54.) |