Mit dem zweiten Tor war alles durch
von Holger Bär
Rot-Weiß siegt im Osternachholer bei schwachen Bennstedtern
Normalerweise verlässt der Kapitän als letzter das sinkende Schiff. Ron Peters- Spielführer der SG Rot- Weiß Thalheim- handhabt das hin und wieder anders. So zum Beispiel in Bennstedt, als sein Team beim FSV den osterlichen Nachholer vom 8. Februar erfolgreich absolvierte und beim nie gefährdeten 2:0- Auswärtssieg alle drei Zähler mitnahm. Peters ging mit Energie voran, holte per Hacke einen verloren geglaubten Steilpass zwischen zwei Bennstedter Verteidigern von der Grundlinie zurück ins Feld, zog nochmals zurück zur Fünfmeterlinie und netzte trocken ins kurze Eck ein (0:1/13.). Dass es später nach einer Ecke des ebenso agilen Daniel Bernhardt per Kopf nicht mit Peters zweitem Treffer klappte, lag an auf der Linie wachen FSV- Füßen.
"Wir hätten doch einen Punkt verdient, hatten doch einen Schuss und einen Kopfball kurz vor Ende". Da schien sich der Wunsch von FSV- Geschäftsführer Werner Uhlmann der Realität etwas entfremdet zu haben. Der Gastgeber ließ bis auf minimale Ansätze über die komplette Spielzeit erkennen, warum der FSV in diesem Jahr schwer in Schlagseite geraten ist und hart gegen den Abstieg kämpft. Als Thalheims Bernhardt kurz nach dem 0:1 Torwart Carsten Grotsch gewaltig prüfte und Tim Jonietz nach anschließendem Eckstoß hauchdünn per Kopf verfehlte (15.), hätte es gegen stets ratlos mit langen Bällen agierende Bennstedter schon 0:3 stehen können. Thalheims Bernhardt jagte den Ball später brachial gegen die Lattenunterkante (37.), während Gästekeeper André Gehmlich gegenüber so gut wie nichts zu halten hatte. In der 38. Minute hatte Rot- Weiß einzig Glück, als sich ein harter Drehschuss von Sven Kellner in den eigenen Abwehrbeinen verfing.
Bennstedt spekulierte einzig auf eine Thalheimer Unachtsamkeit bei der Bereinigung hoher Bälle. Einen sonstig geordneten Spielaufbau ließ die Uhlmann- Truppe nicht erkennen. Als dem mittlerweile 37- jährigen FSV- Torjäger Enrico Kricke der Ball einmal Höhe Elfmeterpunkt auf den Fuß fiel, gabelte dieser das Spielgerät symptomatisch für das Spiel der Platzherren weit über das Gästetor hinweg (43.).
Der FSV kam deutlich williger aus der Kabine und konnte die Partie nun offener gestalten, da Thalheim die eigene Linie etwas verlor. "Kommt Jungs, hier ist etwas drin für uns", feuerte Florian Markgraf die Kollegen an. Das seitens des FSV jedoch ernüchternde zweite Tor fiel aber für Thalheim. Von Peters auf den Flügel geschickt, passte Bernhardt gekonnt ins Zentrum, wo der nachgerückte David Miertsch nur vollenden musste (0:2/71.). "Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mein letztes Tor erzielt habe. So nah vorm gegnerischen Gehäuse tauche ich selten auf", freute sich der Außenverteidiger. Auf Bennstedts Tribüne wusste man, dass es für den FSV nun langsam richtig eng in der Jahresabrechnung werden würde. Denn auch eine milde Schlussoffensive des Gastgebers- Kricke und der eingewechselte Tscheche Lukas Raba besaßen noch den Hauch einer Chance- brachten keinen Anschlusstreffer. "Wir hätten uns letzte Woche gegen Ramsin bereits belohnen müssen, waren da noch einen Zacken überlegener als am heutigen Tag", ärgerte sich Thalheims Trainer Thomas Sawetzki noch rückblickend über den in letzter Minute gefangenen Ausgleich zur Vorwoche. Doch diese drei Punkte durfte er verbuchen.
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