Nur Wittek unterbricht Schafliks Torserie
von Holger Bär
Die Fahne von Andreas Grußer ging sofort hoch und zeigte zur Mitte. Sie signalisierte das 2:1 für Rot- Weiß Thalheim. Trotz vermeintlich rettender Grätsche der Brachstedter Verteidigung sah der Assistent II vor 200 Zuschauern unter freitäglichem Flutlicht den Kopfball von Rico Schaflik am langen Pfosten hinter der Linie (53.). "Das kann der niemals richtig gesehen haben, so weit wie er von der Eckfahne weg stand", wetterte Maik Scholz nach dem Spiel. Der Trainer von Blau- Weiß Brachstedt trauerte dabei gewiss noch den riesigen Chancen nach, welche sein Team kurz vor Abpfiff liegen ließ.
2:1 hieß es am Ende für den Gastgeber. "Das war unser erster Sieg gegen Brachstedt, solange wir die Jungs hier auf Landesligaebene kreuzen", freute sich mit Ralf Saalbach nicht nur der Fußballchef der Rot- Weißen. Verdient hatte man sich diesen Sieg in der ersten Spielhälfte. Da beherrschte man die Szene. Einem eklatanten Fehlpass von Sebastian Peter im Brachstedter Spielaufbau folgte ein Steilpass auf Steven Wittek. Der Ex- Poucher umkurvte Gästekeeper Patrick Wiermann und schob ein (1:0/18.). Brachstedt zeigte sich nur einmal im Nachgang einer Ecke gefährlich, als zuerst Ron Völkel an Keeper Andre Gehmlich scheiterte und Besart Konxheli den Nachschuss ebenso frei verzog (27.). Musste Thalheim den anschließenden eigenen Angriff ordentlich ausspielen, so folgte ein Fehlabspiel. Die Blau- Weißen schalteten blitzartig um. Hinten stand Rot- Weiß offen und fasste darauf einen Konter, welchem Brachstedts Goalgetter David Reza nach Pass in die Schnittstelle flach unter Gehmlich zum bis dato schmeichelhaften Ausgleich versenkte (1:1/31.).
In der zweiten Halbzeit traf Thalheim besagt früh zur erneuten Führung und verwaltete diese längere Zeit mit wenig ansehnlichem Spiel. Brachstedt wurde immer stärker. Johannes Becher konnte zunächst über halblinks freigespielt mit dem 3:1 die Sache klar machen. Er verzog weit (78.). Die Männer aus dem Saalekreis setzten schließlich zum Endspurt an. Zuerst klärte Thalheims Robert Winkler per Kopf einen Kopfball der Brachstedter von der Linie (88.), während Gehmlich einen aus Nahdistanz abgegebenen gewaltigen Schuss von Konxheli reflexartig über den Querbalken lenkte (89.) und schlussendlich Brachstedts Kevin Kluge einen letzten Schuss im Strafraumgewühl hauchdünn am Pfosten vorbeijagte (90.). Nach reichlich gerechtfertigter Nachspielzeit gab es beim Abpfiff einer guten Schiedsrichterin Annett Grußer ein Thalheimer Happy end mit reichlich Glück auf der Ziellinie.
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