Spielbericht
von Holger Bär
Es Müllerte in Thalheim
Flutlicht und knapp 200 Zuschauer im Sportpark Thalheim schienen bereits am Freitagabend sehr motivierend auf beide Kontrahenten zu wirken. Ohne sieben Stammkräfte- selbst Spieltrainer Thomas Sawetzki musste mit einem dicken Knie aus der letzten Woche passen- stürzte sich die SG Rot- Weiß Thalheim in die Aufgabe, mit Blau- Weiß Zorbau eines der diesjährigen Spitzenmannschaften im Zaum zu halten. Wie groß das Interesse an solch Freitagsspielen ist, bewiesen die verschiedenen Kiebitze am Spielfeldrand. Ob Maik Zimmermann und seine Spielerkollegen vom 1. FC Weißenfels, ob Dessau 05- Trainer Marcus Jeckel und sein Stürmer Sascha Zacke oder das Ramsiner Trainerduo Lutz Dobbermann/Marco Mühlenbeck- solch ein Freitagabend macht mobil und lässt einem die Konkurrenz begutachten.
Und diese zeigte ein niveauvolles Landesligaspiel, aus welchem die gastgebenden Thalheimer aufgrund der aus ihrer Sicht deutlich besseren ersten Spielhälfte und dem von Kai Müller erzielten Tor des Abends als der am Ende leicht glückliche Sieger herausgehen sollten. Glücklich. weil Rot- Weiß es mit zunehmender Spielzeit im zweiten Durchgang nicht mehr verstand, eigene gefährliche Offensivaktionen zu starten. Es fiel den Männern um Kapitän Ron Peters mit runtertickender Uhr sichtlich schwer, sogar die Bälle erst einmal beruhigend in den eigenen Reihen zu halten. "Wir hätten hier früh das 2:0 machen müssen", wischte sich Ralf Saalbach bei den gefährlichen Zorbauer Vorstößen immer wieder über die Stirn. Die letzte Chance dazu besaß Robert Becher, der sich beim Zurechtlegen des Balles in bester Position zu viel Zeit ließ (58.).
Kai Müller avancierte zum Mann des Abends. Dass er sich nicht zum Pechvogel des Abends aufschwang lag daran, dass er bei seinen vier Großchancen nach Atanas Vargovs Eckball eben diesen einen Ball versenkte. Dies aber erst im zweiten Versuch, denn seinen direkten Kopfball ließ Zorbaus Torwart Marc Sausner abprallen. Halb im Fallen schaltete Müller am schnellsten (24.). Dem beiderseitigen offenen Schlagabtausch- Thalheim markierte den Gegner in allen Phasen eng- entsprangen Einschusschancen für beide Parteien. Nur eine einzige wurde gewinnbringend genutzt.
Das Fehlen jener sieben Stammkräfte sah man den Platzherren zunehmend an. Zorbau investierte viel und hätte sich auch einen Punkt verdient gehabt. Doch ob Kevin Haschke (28., 32.) oder im Endspurt Lars Drischmann (81.) beziehungsweise der völlig freie Erugo Amaechi Timothy (88.)- der Pfosten, Thalheims Keeper Andre Gehmlich oder das Schusspech der Zorbauer hielten Thalheim bis zum Abpfiff des guten Schiedsrichters Martin Krause über Wasser.
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